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Geschichtliches zum Christbaum: Früher Privileg – heute für alle

Der Brauch, zum Weihnachtsfest einen Baum aufzustellen, ist hierzulande noch gar nicht so alt. Der erste kerzengeschmückte Weihnachtsbaum soll 1611 in Schlesien im Schloss der Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien gestanden haben. Liselotte von der Pfalz berichtet in einem Brief aus dem Jahre 1708 von einem Buchsbäumchen mit Kerzen. Und Goethe lernt den ersten Weihnachtsbaum in Straßburg 1770 kennen – 10 Jahre später soll dann dieser Brauch nach Berlin gekommen sein.

Im 19. Jahrhundert wurde die Weihnachtsbaumtradition in Deutschland und Europa immer stärker: so wurden 1813 die ersten Bäume aus Wien und Graz gemeldet – 1815 aus Danzig und 1816 entzündete die Erzherzogin Henriette von Nassau-Weilburg in Wien das erste Mal Kerzen an einem Tannenbaum und sorgte damit für die allgemeine Verbreitung. Auch in Budapest fand zur gleichen Zeit der Brauch Interesse bei Erzherzog Josef. Und auch die königlichen Familien in England und Frankreich feierten um 1840 herum ihr Fest mit einem Christbaum. Bis dahin war der Weihnachtsbaum gewissermaßen ein Luxus der Oberschicht. Die zunehmende Mobilität, das Reisen, im 19. Jahrhundert sorgte dann weiter für eine rasche Verbreitung.

Heute werden rund 22 Millionen Weihnachtsbäume zum Fest verkauft: in fast allen Familien ist er der strahlende Mittelpunkt des Festes.

Dabei kommen verschiedene Tannenarten zum Einsatz: waren es früher weitgehend die Blau- und Rotfichten, so sind heute die Nordmanntannen die beliebtesten Christbäume. Vor allem wegen ihrer weichen, festsitzenden Nadeln und aufgrund ihres schönen Aussehens findet dieser Naturbaum bei mehr als der Hälfte der Baumkäufer großen Anklang.

Die Traditionen sind über die Jahrhunderte relativ stabil geblieben: so gibt es neben dem landschaftstypischen Schmuck eine Vielzahl von einheitlichen Dekorations-Standards, die von Kugeln, Lametta und Kerzen bis hin zu kleinen Figuren und Süßigkeiten reichen. Immer stärker werden natürlich auch internationale Schmückideen übernommen: die farbenfrohen und mitunter sogar schrillen Dekotrends finden bei uns inzwischen ebenso ihre Nachahmer wie die ganz bewusste Rückkehr zu den klassischen Schmucktraditionen, die sich in vielen Familien über Generationen hin vererbt haben. Wer also noch wertvolle alte Silber- oder Glaskugeln der Großeltern findet, wird begeistert damit seinen Weihnachtsbaum dekorieren. Für viele jedenfalls muss auch heute noch der geschmückte Christbaum so aussehen, wie sie ihn in ihrer Kindheit erlebt haben. Denn letztlich ist Weihnachten nicht nur für die Kleinen ein großes Erlebnis, sondern auch für alle Erwachsenen ein Stück schönster Kindheitserinnerungen…