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Weihnachten mit Tieren
Weihnachten mit Tieren
 
 

Weihnachten der Tiere

In den ländlichen Regionen vergangener Tage waren die Tiere das Wertvollste für die Menschen. Sie sicherten den Lebensunterhalt, gaben Milch, Eier und sogar ihr eigenes Fleisch für das Überleben der Familie. Sie zogen den Wagen, den Pflug und den Mähbalken. Und im Winter auch den Schlitten zur Kirche, zum Markt oder zum Doktor. Sie waren so wichtig, dass zuerst sie und dann die Menschen selbst versorgt wurden – auch am Heiligen Abend – und so wurde ihnen an Weihnachten besonders gedacht. Die Gaben für die Tiere sind einfach, zeugen aber von tiefer Dankbarkeit. Die Arbeitspferde- und Ochsen, die Milchkühe- und Ziegen bekommen das allerbeste Heu des Jahres und wenn die Ernte gut war vielleicht einen roten Apfel. Die Katzen lecken ein Schüsselchen mit Milch oder Haferbrei und der Hofhund bekommt einen großen Knochen. Auch die fleißigen Hühner kommen nicht zu kurz, sie teilen sich mit den Wildvögeln, den Spatzen, Amseln und Drosseln eine große Gerstengarbe, die extra für sie aufbewahrt wurde. Auch heute noch füttern wir in hübsch dekorierten Vogelhäusern die lustige Schar durch den Winter, teilen Sonnenblumenkerne und Fettfutter aus und erfreuen uns an dem muntren Treiben der Spatzen in den Raureif überzogenen Bäumen und Büschen. Tierfabeln gehören zum Weihnachtsfest und aus keinem Krippenspiel sind der Ochse und Esel und die zahlreichen Schafe des Hirten wegzudenken. Ob es der Feldhase ist, der sich in den Geschichten angeblich über die junge grüne Tanne freut, die bald als Christbaum in der Guten Stube stehen wird, oder die Waldtiere, die „ihren“ Baum mit Nüssen und Fundstücken schmücken, sie alle gehören dazu, wie die folgende Geschichte über die Weihnachtsdiskussion der Tiere: Die Tiere saßen beieinander und stritten über das wichtigste Element des Weihnachtsfestes. 

Die Gemüter waren erhitzt und jeder suchte, seinen Beitrag loszuwerden. „Der Gänsebraten!“, rief der Fuchs und das Wasser lief ihm schon im Mund zusammen, „Was wäre Weihnachten ohne den Gänsebraten?“. „Schnee“, erwiderte der Eisbär, „Viel viel Schnee. Weiße Weihnachten ist doch das Schönste auf der Welt!“. Das Reh aber sagte: „Ich brauche einen Tannenbaum, sonst ist es kein richtiges Weihnachtsfest!“ „Aber nicht so viele Kerzen!“, erwiderte die Eule, „Schön schummrig soll es sein. Auf die richtige Stimmung kommt es an!“ Und so stritten sie weiter und weiter. Die Elster fand die Geschenke am wichtigsten, der Dachs die Tatsache, dass man endlich mal richtig ausschlafen kann. „Na, aber bitte den Stollen nicht vergessen!“, warf der Bär ein, „Der Stollen und die anderen süßen Sachen sind doch das Wichtigste!“ Da aber stampfte der Esel mit seinem Huf kräftig auf den Boden auf und alle zuckten zusammen. „Das Kind!“, sagte er. „Denkt ihr denn nicht an das Kind?“ Da sahen alle beschämt zu dem hellen Stern an der Spitze ihres funkelnden Weihnachtsbaumes. „Natürlich, sagte der Ochse. „Das Kind ist das Allerwichtigste. Aber ob das die Menschen auch wissen?“