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schoene Weihnachten, Wunschzettel für den Weihnachtsmann
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Warten auf Weihnachten. Die Zeit des Advents – international

Wie erleben Sie die Vorweihnachtszeit? Backen Sie mit Ihren Kindern oder Freunden Plätzchen? Läuft schon ab Ende November Weihnachtsmusik im heimischen CD-Player und gehören auch Sie zu den Menschen, die schon vor dem ersten Advent mehr Domino-Steine und Lebkuchenherzen „verdrückt“ haben, als es gesund ist? Oder können sie jene Weihnachtseuphoriker nur belächeln und ihnen mit einem verhohlenen Grinsen vom Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt zuprosten?

Jeder hat eine ganz eigene Vorstellung davon, wie die Adventszeit gestaltet werden soll. Regionale Unterschiede prägen die familiären Unternehmungen, die Ausgestaltung des Hauses oder der Wohnung und die kleinen Rituale, die den Weg zum Heiligen Abend bereiten. Unsere polnischen Nachbarn zum Beispiel kannten ursprünglich keine „üppigen Bankette“ im Advent. Für sie begann am ersten Adventssonntag die Fastenzeit, die bis zum Heiligabend reichte. Schluss mit Lebkuchen und Pfeffernüssen – das Festessen musste bis zum 24.12. warten. Dann allerdings wurde trefflich getafelt. Im Kreise der Großfamilie wurde der erste Gang erst aufgetragen, wenn sich der erste Stern am nächtlichen Himmel zeigte. Wie in vielen anderen Gegenden wurde auch hier immer ein Gedeck mehr als nötig aufgetischt, falls ein unerwarteter Gast ins Haus käme. Eine hübsche Oblate lag auf jedem Teller und vor dem Essen wurde jedem Familienmitglied mit den besten Wünschen ein Stückchen der eigenen überreicht. In Dänemark und anderen skandinavischen Ländern gibt es schon lange die Kalenderlys, eine Kerze, die in 24 Segmente geteilt ist und die verbleibende Zeit bis zum Fest darstellt. Das skandinavische Weihnachtsmahl ist reichhaltig und beinhaltet fast immer eine Weihnachtsgrütze zum Nachtisch. Wer in seiner Schüssel eine Mandel findet – Vorsicht beim Löffeln! – der bekommt ein kleines Mandelgeschenk. Vor der Türe oder auf dem Dachboden wird eine Schüssel mit Grütze dem Nis Puk überlassen. Nissen als Wichtel sind sozusagen die nordischen Helfer des Weihnachtsmannes, die ihm in der Vorweihnachtszeit ordentlich zur Hand gegangen sind und sich jetzt und für ihr weiteres Wohlwollen ein Dankeschön verdient haben.

In Ungarn dagegen legen die Menschen selbst Hand an und fertigen ab dem 13. Dezember, dem Tag des ungarischen Luca-Festes, den Luca-Stuhl (Luca széke). Die Bestandteile dieses besonderen Möbelstückes werden jeden Tag weiter bearbeitet, so dass der eigentliche Stuhl erst am Heiligabend vollendet wird. Wenn man diesen Stuhl dann mit zur Christmette nähme und sich auf ihn stellte, könne man von dort die Hexen ausmachen und vertreiben. Wie gut, dass wir uns hierzulande in der Regel keinen Stuhl mit zur Christvesper nehmen müssen. Was gäbe das für ein Durcheinander! Auch in Mexiko werden die Menschen sehr aktiv, um der Weihnachtsgeschichte zu gedenken. Die Feierlichkeiten beginnen bereits am 15. oder 16. Dezember, während der neuntägigen Posadas. Die Suche Maria und Josephs nach einer Herberge soll symbolisch dargestellt werden und so steht jeder Tag für einen Monat der Schwangerschaft. Im Haus eines Freundes, der Herberge, wird gemeinsam gefeiert. Doch zunächst muss gesungen werden! Die Menschen draußen vor der Tür und drinnen im Haus wechseln sich strophenweise ab und vollenden das Lied dann als Chor. Diese schöne Tradition brachten Augustiner-Mönche ins Land, die indianischen Bewohnern ihre Religion näher bringen wollten und dafür bereits vorhandene Bräuche zur Veranschaulichung nutzen. Heute sind sie ein schöner Anlass, um mit Freunden das nahende Weihnachtsfest willkommen zu heißen und die Ursprünge der Feierlichkeiten nicht zu vergessen.