Schöne Weihnachten Startseite

Wir holen unseren Weihnachtsbaum

Den Weihnachtsbaum schlagen. Fragt man unsere Großeltern nach ihren schönsten Weihnachtserinnerungen, so erzählen sie zweifelsohne von dem Tag vor Weihnachten, wo der Baum ausgesucht und nachhause gebracht wurde. Ganz unterschiedlich sind die Traditionen, wann der grüne Geselle dann in die guten Stuben geholt wurde. Unsere Nachbarn in Schweden stellen den Baum bereits am 1. Dezember auf und legen dann die Geschenke darunter. So sieht man natürlich auf den ersten Blick, wer mit der Geschenkewahl mal wieder spät dran ist! Doch bei vielen Familien bekommt der Weihnachtsbaum seinen Platz erst am Heiligmorgen und wird dann heimlich von den Eltern geschmückt. Läutet dann das Glöckchen und die Kleinen dürfen endlich in das Wohnzimmer oder die Diele stürmen und diesen leuchtenden, glitzernden Baum betrachten, dann erst ist Weihnachten! Dieser Anblick, bei dem es nicht um die Geschenke, sondern nur um den prachtvollen Baum mit Glaskugeln, Lametta und allerhand Figuren geht, bleibt immer im Gedächtnis und wird ein Maßstab für die eigenen Bäume, die für die nächste Generation geschmückt werden. Unsere Großeltern und Urgroßeltern in den ländlichen Gegenden sind vielleicht mit dem Pferdeschlitten losgezogen, um im nahen Wald einen Baum auszusuchen.

Das Glockengeläut der Pferde, das dazu diente, Unfälle zweier lautlos dahingleitender Schlitten zu verhindern, hallte durch die kalte Winterluft. Leider mangelt es uns heutzutage oftmals an Schnee zur Weihnachtszeit und vielleicht auch an Pferd und Schlitten. Doch das Geheimnis des Baumholens ist geblieben und verzaubert noch immer unsere Kinder. Dabei wird uns ein ums andere Mal eine Lektion erteilt, was den Baumkauf angeht, denn unsere Kleinsten suchen nicht die größte, dickste und prachtvollste Tanne, sondern steuern oftmals einen kleineren übrig gebliebenen, ganz leicht schiefen Baum an und bestehen darauf, dieses Exemplar mit nachhause zu nehmen. Sie verkörpern den Kern der Weihnacht und treffen uns mit ihrer kompromisslosen, ehrlichen Art genau ins Herz. Heute sind es eben nur andere Orte, an denen wir unseren perfekten Weihnachtsbaum finden, es ist eine andere, schnelllebige und schillernde Zeit, doch wir sind immer noch die gleichen Menschen, empfänglich für genau dieselben Empfindungen, die unsere Vorfahren beim Anblick ihres Weihnachtsbaumes hatten. Dabei kommt es nicht auf die Größe des Wohnzimmers an oder auf den Wert des Baumschmucks, es geht nicht um das einfache Mahl oder festliche Menü, das später auf dem Tisch steht oder um den Wert der Geschenke unter dem Baum Weihnachten hat seinen Zauber nicht verloren. Und werden die Kerzen auf den grünen Zweigen entzündet oder einfach nur der Stecker für die Lichterkette in die Steckdose gesteckt, so werden wir alle wieder zu den Kindern, die gebannt auf das Weihnachtsfest gewartet haben, die es kaum noch aushalten konnten bis zum Heiligen Abend. Denn es ist immer noch ein Fest des Friedens und der Liebe, des Innehaltens und des Dankes in freudiger Erwartung auf das nächste Jahr und all seine vielen Möglichkeiten.