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Die weihnachtlichen Konkurrenten: Krippe und Christbaum

Sie sind alte Konkurrenten und haben über die Jahrhunderte großen Widerstand ertragen müssen, ehe sie sich als Symbole der Weihnacht zumindest in der gesamten westlichen Welt etablieren konnten. Bereits im Frühchristentum waren figürliche Darstellungen bekannt. Allerdings wurden zunächst nur das Jesuskind in einer Futterkrippe und zwei Stallgefährten, nämlich der Ochse und der Esel, aufgestellt. Franz von Assisi, der Begründer des Franziskaner-Ordens, überraschte seine Gemeinde 1223 mit einem Krippenspiel. Er ließ mit Menschen und Tieren die Weihnachtsgeschichte auf freiem Feld nachstellen. Erst im sechzehnten Jahrhundert jedoch wurden die mit vollendeter Handwerkskunst gefertigten Weihnachtskrippen zur Mode und die einzelnen Städte versuchten sich mit den damals noch ausschließlich öffentlich dargestellten Krippenszenen in Kunstfertigkeit und Liebe zum Detail zu übertreffen. Zeugnis davon sind beispielsweise die berühmten Neapolitanischen Krippen. Doch mit der Aufklärung Ende des achtzehnten Jahrhunderts verhängten viele weltliche, aber auch kirchliche Herrscher ein Krippenverbot in öffentlichen Gebäuden. So fanden die kleinen Weihnachtskrippen Einzug in die privaten Haushalte und waren lange Zeit das Zentrum der Weihnachtsfeierlichkeiten. Gleichzeitig begann der Weihnachtsbaum an Bedeutung zu gewinnen. Man hatte die Räume des Hauses schon einige Jahrhunderte vermehrt mit immergrünen Zweigen geschmückt manchmal waren diese bereits beleuchtet.

Doch während der Krippenkrise erlebte der Christbaum eine flächendeckende Verbreitung. Es kristallisierte sich eine katholische Vorliebe für die Weihnachtskrippe heraus, der immer prächtiger geschmückte Christbaum war eine eher protestantische Entwicklung. Besonders deutsche Auswanderer brachten den Brauch der Weihnachtstanne in alle Welt und mit der Freude am Christbaum wuchs auch der Bedarf. Da es zu dieser Zeit in Mitteleuropa aber nicht genug Tannen gab, mussten erste Felder angelegt werden. Rathäuser und Institutionen brauchten große, repräsentative Tannen, in den privaten Haushalten hielt sich lange eine christliche Bescheidenheit mit kleinen Bäumchen, die ihren Platz auf einem Tisch oder einer kleinen Anrichte hatten. Das Bindeglied zwischen Krippe und Christbaum könnte das bereits im Mittelalter durchgeführte Paradiesspiel sein. Dieses Theaterstück wurde stets am 24. Dezember und manchmal auch direkt vor einem Krippenspiel gezeigt und beinhaltete die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies. Die Gleichsetzung vom Apfel als Sündenfrucht haben wir einer Analogie zu verdanken da das lateinische Wort malus sowohl für  Apfel  als auch für Fehler, Übel steht, schlussfolgerten unsere Vorfahren, dass nur dieser die Frucht vom Baum der Erkenntnis sein könne. Und da ein roter Apfel nur vor grünem Grund besonders zur Geltung kommt, brauchte man einen immergrünen Baum. Mittlerweile ist der Streit zwischen Krippen- und Christbaumfreunden beigelegt und egal, ob man das eine oder andere favorisiert, wichtig ist doch nur, dass diese uralten Symbole das Herz der Menschen berühren und einstimmen auf eine wunderschöne Weihnachtszeit.